OMR 2025: Zwischen Hype, Halle & Haken – ein Recap ohne Filter

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Was erwartet dich bei der OMR, wenn du keine Masterclass hast, nicht auf der Bühne stehst und einfach versuchst, dich im Trubel zwischen Timetable, TikTok-Lounge und Team-Mittagessen zurechtzufinden?

In diesem Recap geht’s nicht um Keynote-Zitate oder Marketing-Folien, sondern um das Drumherum: die Organisation, die Atmosphäre, das Preisniveau – und den ganz normalen Wahnsinn zwischen Selfie-Spots, Pfandbechern und App-Notifikationen. Ein ehrlicher Blick auf die OMR 2025 im Recap – aus Agenturperspektive, aber ohne Fachjargon.


Keine Masterclass – kein Problem
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Masterclasses, Deep Dives, Networking mit Profis – die Erwartungen waren groß. Ich hatte mich – wie der Rest meines Teams – auf mehrere Masterclasses beworben. Mein Fokus: UGC und Influencer-Marketing. Themen, die für uns gerade extrem wichtig sind. Unser Plan war klar: Wir teilen uns auf, jeder holt das Maximum aus seinem Themenbereich raus.

Spoiler: Ich habe keinen Slot bekommen. Nicht mal eine Absage. Nur Stille im Postfach.

Andere aus dem Team hatten mehr Glück – zum Beispiel unser Grafiker, der einen Platz in allen Adobe-Session ergattern konnte. Vermutlich, weil seine Jobbezeichnung klar ins System passt. Ich hingegen? Leider leer ausgegangen. Was besonders bitter ist, wenn man genau in dem Feld gerade tief einsteigen will. Der Wunsch, UGC bei uns als Agentur-Schwerpunkt aufzubauen, war genau der Grund, warum ich überhaupt zur OMR gefahren bin.

Warum ich nicht reinkam? Man munkelt, dass die Plätze vor allem an Marken und Entscheider:innen auf Brand-Seite gehen – logisch aus Sicht der Anbieter, denn so entsteht schneller Business. Agenturen gelten da schnell als Konkurrenz. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Aber es würde erklären, warum es so gelaufen ist.

Was auch schade war: Vor Ort spontan reinsneaken? Ging nicht. Ja, man hätte auf gut Glück vor den Räumen warten können – aber bei dem Programm, das parallel lief, wollte ich meine Zeit lieber sinnvoll nutzen.

Kurz gesagt: Ich war ready, habe aber keinen Zugang bekommen. Und trotzdem nehme ich einiges mit – aus Gesprächen, Talks und Momenten, die zwischen den Zeilen stattfinden.


Als Agentur auf der OMR: Wie fühlt sich das an?

Zwischen Creator-VIPs, Brand-Stages und Marketing-Koryphäen fühlt man sich als Agentur überraschend… gleichwertig. Ich wurde überall ernst genommen – egal ob beim Kaffee oder im Gedränge vor der Stage. Was ich erst später gecheckt habe: Die Lanyards, die man bei der Akkreditierung am Tag davor bekam (was übrigens super entspannt war), zeigen Name, Job und Firma – ziemlich hilfreich fürs Networking. Nur: Das erkennt man oft erst, wenn man eh schon im Gespräch ist. Eine Farbcodierung für Brands, Creator oder Agenturen? Wäre ein smarter Move fürs nächste Jahr.

In Gesprächen wurde schnell klar, dass viele auf der Suche nach Kontakten waren – aber mit der richtigen Visitenkarte in der Hand ist’s als Brand natürlich einfacher, Gespräche zu führen. Als Dienstleister:in muss man sich schon ein bisschen mehr reinhängen. Aber es klappt! Mein Tipp: Mit offenen Augen rumlaufen, spontan bleiben und keine Scheu vor Gesprächen zeigen – die besten Kontakte entstehen eh oft am Rand.

Was Content Creation angeht: Noch nie war es so entspannt, in der Menge zu filmen. Niemand schaut komisch, wenn du dein Handy zückst – alle wissen, wie’s läuft. Ich hab für meinen TikTok-Account und unsere Agentur gefilmt. Coole Aktivierungen (z. B. bei Vuse mit eigenen Fotos) bieten sich auch super für schnellen, authentischen Content an. Tools? Nur mein Handy – Mikro hätte ich zwar dabei gehabt, aber bei dem OMR-Trubel muss man sich entweder für Networking oder Content entscheiden.



Networking funktioniert am besten spontan

Networking selbst hat am besten funktioniert, wenn ich alleine unterwegs war oder in kleinen Gruppen. Gespräche am Aperol-Stand, im Food Court oder einfach zwischendurch – alles kann ein Einstieg sein. Unsere besten Leads kamen am Ende aber durch gezielte Gespräche an Ständen zustande. Kleiner Hack: Feuerzeuge mit Branding dabei haben. Unsere liefen bei den rauchenden Massen und dem Lucky-Strike-Setup richtig gut.

Was ich nächstes Mal anders machen würde? Vielleicht gezielter vorab verabreden, weniger auf Zufall setzen. Die OMR ist riesig – wer gefunden werden will, muss sichtbar sein. Und als Agentur darf man sich ruhig etwas mehr trauen.



OMR 2025 Recap: Organisation und Experience im Realitätscheck

Die App war für uns das eigentliche Organisationstalent der OMR. Besonders die Live-Notifications haben super funktioniert – auch bei spontanen Änderungen kamen die Updates rechtzeitig und haben uns öfter den Tag gerettet. Am meisten genutzt: der Timetable. Auch die Übersicht über die eigenen Ausgaben war praktisch. Insgesamt: schlau, reduziert, funktioniert – ohne dass man die ganze Zeit am Handy hängen muss.

Weniger smooth war die Experience in den Hallen. Der Aufbau der Stages war zwar schön gemacht, teilweise aber etwas überdimensioniert – und wenn man hinten saß, hat man vom Bühnenbild nicht mehr viel mitbekommen. An der Blue Stage war es häufig laut, weil direkt dahinter Messebetrieb stattfand, und an der Conference Stage ging stellenweise einfach alles unter – zu viele Menschen, zu viele Geräusche.

Auch der Besucherfluss wirkte etwas planlos. Es gab keine klare Laufrichtung, was dazu geführt hat, dass man oft quer durch die Hallen gewuselt ist. Zwischen Food Area, Bühne und Stand war es schnell eng – besonders mittags. Ein einfaches Leitsystem oder visuelle Pfeile hätten da geholfen.

Und dann: die Aftershowparty. Jedes Jahr das große Highlight – aber diesmal war die Orga… naja. Es gab mehrere Eingänge pro Halle, keine klare Kommunikation, wer wo rein darf, und man hatte das Gefühl, alle wissen mehr als man selbst. Wir sind letztlich auch nur richtig gestanden, weil Kolleg:innen sich zufällig richtig eingeordnet haben. Learning by Doing, im besten (und manchmal nervigsten) Sinne.

Auch sonst gab’s viele kleine „Wie läuft das eigentlich?“-Momente: Pfandlogik, QR-Codes auf dem Lanyard, bargeldloses Bezahlen, Zugang zu Talks oder Netzwerk-Tools – vieles erschließt sich erst unterwegs. Ein kleines Infoblatt zur Akkreditierung hätte echt geholfen.


Was Essen und Trinken auf der OMR wirklich kosten

Wir dachten, wir wären vorbereitet. Aber was so ein Wrap, ein Smoothie oder ein Aperol auf der OMR kostet – uff. Für eine Portion Burrito oder Falafel zahlt man locker 12 bis 15 Euro, und gerade als Vegetarierin waren manche Portionen eher minimalistisch belegt. Besonders mittags bildeten sich an den beliebtesten Foodtrucks meterlange Schlangen – kein Wunder, dass sich einige von uns entschieden haben, lieber kurz rauszugehen. Direkt vor dem Eingang gibt’s nämlich auch Restaurants mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis.



Essen auf der OMR 2025 Recap – teuer, aber vielfältig

Die Auswahl war grundsätzlich vielfältig – über 75 % der Speisen waren vegetarisch oder vegan, was uns wirklich gefreut hat. Bezahlen konnte man bequem mit dem OMR-Armband, was gerade bei der Schlange einiges vereinfacht hat. Trotzdem: Die Atmosphäre im Food-Bereich war ein Mix aus Networking-Spot, Durchgangszimmer und Schlachtfeld – zu wenig Sitzplätze, ständig auf der Suche nach einer freien Ecke, und wenn jemand mal sein Getränk abstellte, war’s gefühlt 10 Sekunden später umgekippt.

Und dann das Pfandsystem: Getränke gab’s ausschließlich in Mehrwegbechern, was grundsätzlich gut ist – aber die Umsetzung war… speziell. Pfand konnte immer nur von der Person zurückgegeben werden, die bezahlt hatte. Bedeutet: Du konntest nicht einfach für dein Team Becher sammeln und abgeben. Dazu kamen Warteschlangen an den Rückgabestellen, und die Unsicherheit, ob man den Becher jetzt mit zur Aftershowparty nehmen darf (Spoiler: eher nicht). Praktisch war immerhin, dass es viele Rückgabestellen gab – wenn man sie denn gefunden hat.

Was die Giveaways betrifft: Wir hätten uns mehr gewünscht – und vieles dann doch liegen lassen. Große Beutel oder überdimensionierte Produkte waren für die meisten einfach unpraktisch zum Mitschleppen. Was uns im Gedächtnis geblieben ist? Snacks für unterwegs (z. B. Be-Kind-Riegel), die Dior-Parfümprobe, Powerbanks und natürlich unsere eigenen Feuerzeuge – Networking-Gold in einer rauchfreudigen Crowd. Die auffälligsten Marken auf dem Gelände? TikTok, Lucky Strike, Vuse, Sarti, Porsche (Candy Bar!) und Bauer mit Joghurt. Weniger ist eben manchmal mehr – besonders, wenn man den Kram durch Hamburg schleppen muss.



Learnings von den Stages – trotz Masterclass-Ausfall

Auch ohne Masterclass-Slot gab’s einiges mitzunehmen. Besonders Ann-Katrin Schmitz hat mit ihrem Talk über Communitys, Creator-Journalismus und den Shift von Reichweite zu Relevanz echten Mehrwert geliefert. Keine Buzzwords, sondern handfeste Beispiele – das bleibt hängen. TikToks Sofia Hernandez hat klargemacht, warum Emotion der Weg zu ROI ist und wieso Branding am besten direkt am Anfang passieren sollte. Und Nespresso? Hat ehrlich gezeigt, dass man nicht auf jeden Trend aufspringen muss – sonst verwässert die Marke. Ein Reminder, den ich definitiv mitgenommen habe.

Für mich war vor allem spannend zu sehen, wie sehr sich das Thema UGC gerade mit KI überschneidet – und dass Plattformen wie TikTok aktuell die einzigen sind, die noch echte organische Reichweite liefern. Das war kein neues Wissen, aber es hat mir nochmal die Sicherheit gegeben, dass viele Creatives mit ähnlichen Fragestellungen unterwegs sind. Kein revolutionäres Learning – aber ein wichtiges Gefühl von „Okay, wir denken nicht allein so“.


Weniger Tiefe, mehr Bühne

Leider war die Mehrzahl der Talks oft zu kurz, zu glatt, zu sehr PR. Kaum Tiefe, dafür Produktplatzierungen mit hübscher Verpackung. Bei manchen Formaten hätte man sich gewünscht, dass jemand einfach mal ehrlich sagt: „Wir probieren auch nur aus.“ Gerade deshalb lohnt es sich, auch einfach mal spontan bei Talks stehen zu bleiben, bei denen man vorher keinen Haken dran gemacht hat. Wrap in der Hand, hinten am Rand – das kann mehr bringen als man denkt.

Die Stimmung auf den Stages war je nach Speaker komplett unterschiedlich. Wenn Ryan Reynolds kommt, ist alles voll. Wenn es um KI geht – nun ja, Platz ist da. Teilweise musste man sich zwei Talks vorher hinsetzen, um einen guten Platz zu bekommen – was natürlich schade ist, wenn parallel andere Talks laufen, die einen auch interessieren. Trotzdem: Wer früh da war, hatte gute Chancen. Ich war bei manchen Slots 1,5 Stunden früher da, aber die Vorträge davor haben sich oft auch gelohnt.

Am Ende nehme ich aus den Stages vor allem zwei Dinge mit: Ein paar Impulse für meine Arbeit im Bereich UGC und Social Media – und ein kleines Upgrade fürs eigene Selbstbewusstsein. Weil es gut tut zu sehen, dass wir gar nicht so falsch liegen mit dem, was wir unseren Kund:innen täglich empfehlen.



Fazit: OMR 2025 Recap – Zwischen Happening und Realität

Zwei Tage OMR – das heißt: Input, Output, Aperol, App, Networking, Lärm und Learnings im Akkord. Und ja: Es war viel. Inspirierend, überfordernd, anstrengend – aber auch wertvoll. Es war kein Spaziergang, eher ein Sprint mit Konzert-Vibes und Business-Talks im Stundentakt. Ob sich’s gelohnt hat? Teils, teils.

Die Aftershow-Party hatte definitiv ihre Glanzmomente – Musik, Stimmung, große Namen auf der Bühne. Und trotzdem: So richtig „auf meine Kosten“ bin ich nicht gekommen. Anstehen, warten, FOMO – das Gefühl, gerade etwas zu verpassen oder Geld zu „verstehen“, weil man in einer Schlange steckt, war manchmal stärker als die Experience selbst.

Was ich auf jeden Fall mitnehme: Wir als Team sind super klargekommen – zusammen, aber auch alleine. Kein Druck, kein Stress, keine Grüppchenbildung. Das hat’s easy gemacht. Für nächstes Mal nehme ich mir trotzdem vor, strukturierter ranzugehen: Kleine Tasche, klare Wunsch-Talks, einen Tag zum Networken, einen zum Treibenlassen. Und: rausgehen zum Essen – spart Nerven und vielleicht sogar Budget.

Ob ich wiederkomme? Vielleicht. Dann aber mit weniger Erwartungen, dafür mit einem klaren Plan – und null FOMO im Gepäck. Die OMR funktioniert, wenn man weiß, was man will – und sich trotzdem überraschen lässt. Hamburg war’s wert. Das Team sowieso. Und ein paar gute Learnings und Gespräche waren definitiv dabei.

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