Vielfältig, kreativ und ein bisschen verrückt. Das ist TikTok. Aber was genau hat es eigentlich mit der Plattform auf sich, über die jeder spricht? Und warum sollten Unternehmen nicht länger warten, den TikTok Trend für sich zu nutzen? Die Antworten dazu gibt es hier.
Hard Facts
Hinter der 2016 veröffentlichten Plattform „TikTok“ steckt ein chinesisches Unternehmen, das vor Ort den Namen „Douyin“ trägt. TikTok ist eine mobile App, auf der man sich Musikclips ansehen, eigene Clips produzieren und bearbeiten und dazu noch Spezialeffekte oder Filter hinzufügen kann. Und das alles nach dem Prinzip „Mobile First“ – also im Hochformat.
Im Jahr 2018 fusionierte das chinesische Unternehmen mit der bis dahin bekannten Plattform „musical.ly“. Der Name TikTok wurde jedoch beibehalten und die Benutzer aus beiden Apps zusammengeführt. Wer also davor einen Account bei musical.ly hatte, konnte nach der Übernahme die TikTok-App ohne Weiteres mit den ursprünglichen Zugangsdaten nutzen. Heute zählt die Plattform zu den beliebtesten sozialen Netzwerken weltweit und bringt zwischen 500 bis 600 Millionen aktiver monatlicher Nutzer mit sich. Vor kurzem hat sie sogar die Marke von weltweit 1,5 Milliarden Downloads geknackt. Um sich das aktuelle Ausmaß des TikTok Trends noch besser vorstellen zu können, hier ein paar Statistiken:
- 4,1 Millionen monatliche aktive Nutzer in Deutschland
- 46 % der Nutzer sind weiblich, 54 % männlich
- Die durchschnittliche Nutzungsdauer in Deutschland beträgt täglich 39 Min. (weltweit 52 Min.).
- Die Deutschen öffnen die App im Durchschnitt 8 Mal am Tag.
Die meisten Nutzer der Plattform sind zwischen 16 und 24 Jahren alt und fallen damit genau in die Kategorie der sogenannten „Generation Z“. Eine Generation, die für Unternehmen heutzutage nur sehr schwer über andere Plattformen zu erreichen ist.
TikTok tickt anders als die anderen
Für die, die noch nie im Leben etwas von Lena und Lisa oder Falco Punch gehört haben, gibt es jetzt ein kleines Update. Denn bei TikTok tickt alles anders im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken. Wenn man die App öffnet, gelangt man zuerst auf die Hauptseite „Für Dich“. Hier werden die beliebtesten Videos aus der jeweiligen Sprachregion und International angezeigt. Durch einen Swipe nach oben gelangt man zum nächsten Video. Wer sich nur Videos ansehen möchte, benötigt keinen eigenen Account bei TikTok. Sobald man aber eigenen Content produzieren und veröffentlichen will, gehört ein persönliches Profil jedoch dazu. Hier wird, wie bei der Plattform Instagram, zwischen einem persönlichen und Business Profil unterschieden.
Das Business Profil hat den Vorteil, dass man hier wöchentliche Analysen über sein Profil erhält. Eine weitere Besonderheit bei TikTok ist auch, dass hier Follower so gut wie keine Rolle spielen. Wer interessanten und unterhaltsamen Content bereitstellt, kann auch ohne viele Follower eine hohe Reichweite erzielen. Man muss lediglich darauf achten, dass man in dem sehr begrenzten Platz des Videotextes die Nutzer zur Interaktion aufruft und gezielt die richtigen Hashtags verwendet. Denn auf TikTok werden alle Videos unter thematischen Hashtags und Challenges gesammelt.
Wie können Marken von der Plattform profitieren?
Im Vergleich zu anderen Plattformen wie Facebook oder Instagram geht es bei TikTok nicht darum, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu bewerben. Viel wichtiger ist es, Brand Awareness und Engagement bei einer sehr jungen und dazu nur sehr schwer erreichbaren Zielgruppe zu generieren. Man benötigt also eine ganz neue und eigene Strategie und Inhalte, die ganz nach den Regeln der Plattform spielen.
Alles auf TikTok steht unter dem Motto „Unterhaltung“. Wer also keinen Wow-Moment mit seinem Content bei den Nutzern erzeugt, hat verloren. Wer es allerdings schafft, durch kreative und interessante Inhalte die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich zu lenken, wird mit hohen Reichweiten belohnt. Dafür ist es auch wichtig, Abwechslung zu bieten und schnell neue Trends aufzugreifen und umzusetzen, um die Nutzer nicht zu langweilen. Denn auf TikTok kann es schnell passieren, dass ein Posting mehrere 100.000 Likes bekommt, das nächste aber total floppt.
Challenges
Marken haben zudem die Möglichkeit, auf TikTok eigene Herausforderungen, „Challenges“ genannt, zu starten und dadurch enorme Sichtbarkeit und Engagement zu generieren. Das beste Beispiel hierfür ist die „#machdichzumotto“-Challenge der Otto Group, einem deutschen Handels- und Dienstleistungskonzern.
Bei Hashtag-Challenges ist es vor allem wichtig, dass sie einen gewissen Schwierigkeitsgrad besitzen und dem Teilnehmer besondere Fähigkeiten oder Mut abverlangen. Sie sollten aber gleichzeitig auch genug Freiheiten für Kreativität bieten, damit die Nutzer sich individuell verwirklichen können.
Möglichkeiten auf TikTok Werbung zu schalten:
Derzeit kann man als Unternehmen nur mit Absprache eines Ansprechpartners bei TikTok Werbeanzeigen in Deutschland schalten. Hierfür gibt es fünf verschiedene Anzeigemöglichkeiten: Bezahlte Hashtag Challenges, Brand Takover & Top View, In-Feed Video Advertising, Brand Lenses, Sticker und Effekte.
Fazit
Die Plattform hat enormes Potenzial und wird auch noch in Zukunft relevant für viele Unternehmen werden. Die Form, wie Nutzer auf TikTok Inhalte produzieren und konsumieren können ist genau das, was die Generation Z anspricht. Um auf der Plattform Erfolg zu haben, muss man verstehen wie ihre Community tickt, wie sie kommuniziert und welche Inhalte die Nutzer ansprechen. Genauer gesagt heißt es, dass für Unternehmen genau jetzt der Zeitpunkt ist, in diesen Trend miteinzusteigen, kreativ zu sein, Neues auszuprobieren und Vorreiter zu sein – bevor es zu spät ist.