Spätestens durch Snapchats „My AI“ wird uns allen bewusst, dass Künstliche Intelligenz (KI) in Social Media Apps bereits omnipräsent ist. Das Phänomen ist dabei gar nicht mal so neu. In den letzten Jahren hat der Einsatz von KI in sozialen Medien eine rasante Entwicklung erfahren. Von der Bilderkennung bis zur personalisierten Werbung besteht das Potenzial, das Nutzungserlebnis in Social Media Apps zu verbessern. Doch gleichzeitig gibt es auch Kritik und Bedenken hinsichtlich Datenschutz, Filterblasen und dem Einfluss auf die psychische Gesundheit der Benutzer*innen.
Überall anzutreffen
Die Anwendungsmöglichkeiten von KI in sozialen Medien sind vielfältig und beeinflussen bereits jetzt unseren Alltag. Ein prominentes Beispiel ist die Bilderkennung, bei der KI-Algorithmen automatisch Objekte, Gesichter und Orte auf Fotos erkennen können. Dadurch können Social Media-Plattformen wie Instagram relevanten Content vorschlagen und unerwünschte Inhalte filtern.
Im Bereich der Sprachverarbeitung wird KI bei der Analyse von Texten und Kommentaren verwendet. Große Mengen an Texten und Kommentaren werden in Echtzeit analysiert, wodurch eine effiziente und schnelle Erkennung von beleidigenden Inhalten gewährleistet wird. KI-gestützte Sprachverarbeitung trägt demnach dazu bei, Online-Plattformen sicherer und angenehmer für die Nutzer*innen zu machen.
Personalisierte Werbung ist ein weiteres Gebiet, in dem KI in Social Media-Apps zum Einsatz kommt. Basierend auf dem Verhalten, den Interessen und demographischen Informationen der Benutzer*innen kann KI personalisierte Werbung anzeigen, die besser auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben zugeschnitten ist. Dadurch können Unternehmen effektiver werben und Benutzer*innen erhalten relevantere Inhalte.
Es hagelt Kritik
Trotz der positiven Auswirkungen gibt es auch Kritikpunkte am Einsatz von KI in Social Media-Apps. Datenschutz und Privatsphäre sind wichtige Anliegen, da KI große Mengen an persönlichen Daten analysiert und verarbeitet. Benutzer*innen haben Bedenken hinsichtlich des Missbrauchs ihrer Daten und der Weitergabe an Dritte. Beim Blick auf die Kritik an Snapchats „My AI“ wird dies auch offensichtlich. Neben der Qualität der eingesetzten KI wird vor allem die Angst vor dem Auslesen personenbezogener Daten thematisiert.
Eine weitere Kritik betrifft die Filterblasen, die durch algorithmische Personalisierung entstehen können. KI-basierte Algorithmen neigen dazu, Benutzer*innen Inhalte zu zeigen, die ihren Vorlieben und Ansichten entsprechen. Es besteht die Gefahr, dass Nutzer*innen in ihrer eigenen Meinungsblase gefangen bleiben. Eine objektive Auseinandersetzung mit bestimmten Themen ist aufgrund nicht gegebener weiterer Perspektiven oftmals nicht möglich.
Ein vielfach kritisierter Punkt ist die Streuung von Desinformationen. Durch KI lassen sich beispielsweise künstlich generierte Bilder erstellen. Auf den ersten Blick erscheinen diese zwar amüsant, jedoch lassen sich hierdurch gezielt Fehlinformationen verbreiten. Künstlich erstellte Bilder lassen sich nämlich oftmals nur schwer erkennen.
Wie geht es weiter?
Die in sozialen Netzwerken gesammelte Menge an Daten ist enorm. Jeder Klick, jeder Beitrag, jede Interaktion hinterlässt eine digitale Spur. Leistungsstarke Algorithmen werden diese Daten in Zukunft noch effizienter analysieren. Hierdurch wird eine noch präzisere Personalisierung von Inhalten ermöglicht.
Im Bezug auf die Kritikpunkte wird es vor allem verstärkte Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre geben. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Plattformen die Daten ethisch und verantwortungsvoll behandeln. Dies beinhaltet transparente Datenschutzrichtlinien, die den Nutzer*innen klare Kontrollmöglichkeiten über ihre Daten bieten. Des Weiteren wird es strengere Sicherheitsvorkehrungen geben, um Datenlecks zu verhindern.
Wie genau die Zukunft der Künstlichen Intelligenz letztendlich aussieht, kann wohl nicht mal die beste KI vorhersagen. Sie verspricht jedoch auf jeden Fall eine aufregende Entwicklung.