KI-Influencer:innen–echte Chance oder nur digitaler Hype?

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Influencer:innen sind längst fester Bestandteil erfolgreicher Social-Media-Strategien. Doch jetzt bekommen die Creator eine digitale Konkurrenz – KI-Influencer im Marketing. Sie sehen täuschend echt aus, sind immer verfügbar und werden zunehmend zu gefragten Gesichtern im digitalen Marketing. Doch was steckt wirklich hinter dem Trend rund um KI-Influencer:innen im Marketing? – und lohnt sich ihr Einsatz auch für deine Brand? 

Zwischen Fiktion und Follower – was KI-Influencer:innen eigentlich sind 

KI-Influencer:innen, manchmal auch als virtuelle Influencer:innen oder AI-Avatare bezeichnet, sind vollständig digital erzeugte Persönlichkeiten. Sie basieren auf künstlicher Intelligenz und werden so programmiert, dass sie menschlich wirken – optisch wie inhaltlich. Das bedeutet: Sie posten auf Instagram, TikTok oder YouTube, erzählen aus ihrem (natürlich fiktiven) Alltag, interagieren mit ihrer Community und arbeiten mit Brands zusammen. Klingt wie ein Sci-Fi-Märchen? Ist längst Realität. 

Der bekannteste Avatar ist wohl Lil Miquela, die über drei Millionen Follower:innen auf Instagram zählt und bereits Kampagnen mit Marken wie Prada oder Calvin Klein umgesetzt hat. Und sie ist nicht allein: Immer mehr solcher Figuren tauchen auf und besetzen Nischen – von Fashion über Gaming bis hin zu Nachhaltigkeit. 

Warum Unternehmen auf KI-Influencer:innen setzen – und was sie davon haben 

Der offensichtliche Vorteil: totale Kontrolle. Während menschliche Influencer:innen eigene Meinungen, Launen oder Terminkalender haben, funktionieren KI-Avatare nach Skript – zuverlässig, konsistent, jederzeit verfügbar. Marken können Content punktgenau planen und sogar das Verhalten der Figur mitsteuern. So lassen sich Branding und Storytelling ohne Umwege umsetzen. 

Hinzu kommt: Die Content-Produktion ist kosteneffizient und skalierbar. Einmal erstellt, kann der Avatar rund um die Uhr Content ausspielen – ganz ohne Reisekosten, Set-Aufbau oder kurzfristige Absagen. Besonders spannend wird es, wenn kreative Visionen umgesetzt werden sollen, die in der echten Welt schlicht nicht möglich wären. Flug durch ein Paralleluniversum? Kein Problem. Deep Dive in eine virtuelle Unterwasserwelt? Let’s go. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. 

Und noch etwas spielt in die Karten von KI-Influencer:innen: Ihr innovativer Charakter sorgt für hohe Aufmerksamkeit – und das schlägt sich in Engagement Rates nieder. Vor allem bei Gen Z kommt der Mix aus Technologie und Personality überraschend gut an. 

Aber wie steht’s um Authentizität? 

Trotz aller Vorteile bleibt ein kritischer Punkt: die Glaubwürdigkeit. Denn auch wenn die Avatare real erscheinen – sie sind es nicht. Und genau das merken aufmerksame User:innen. Die Frage lautet also: Können KI-Influencer:innen wirklich Vertrauen aufbauen? Oder kippt die Stimmung, sobald die Community merkt, dass hinter dem „Leben“ kein echtes steckt? 

Gerade in einem Umfeld, in dem Authentizität eine zentrale Rolle spielt, kann das zum Stolperstein werden. Die digitale Maske sitzt zwar perfekt – doch ob sie auch Emotionen transportieren kann, bleibt fraglich. Hinzu kommt: Der technische Aufwand hinter einem gut funktionierenden Avatar ist nicht zu unterschätzen. Wer ernsthaft auf virtuelle Gesichter setzen will, braucht ein Team aus 3D-Artists, Copywritern und Programmierer:innen. Das ist kein Low-Budget-Projekt. 

Auch rechtliche und ethische Fragen schwingen mit: Müssen virtuelle Influencer:innen als „nicht-menschlich“ gekennzeichnet werden? Wie transparent muss eine Marke im Umgang mit KI-gestütztem Content sein? 

Und wie sieht ein gelungener Einsatz in der Praxis aus? 

Ein fiktives Beispiel: Eine nachhaltige Modemarke möchte ihr Sortiment einem jungen, digitalaffinen Publikum vorstellen. Sie entwickelt dafür einen KI-Avatar mit progressivem Look und grüner Message. Der Avatar postet regelmäßig auf Instagram, trägt die aktuellen Kollektionen, spricht in Reels über Nachhaltigkeit und antwortet sogar auf Kommentare – natürlich durch ein Social-Team im Hintergrund gesteuert. Der Avatar wird zur Identifikationsfigur der Brand und schafft es, durch cleveres Storytelling die Marke emotional aufzuladen – ohne dass je ein echter Mensch vor der Kamera stand. 

Gleichzeitig bleibt der Content visuell hochwertig, konsistent und markenkonform. Die Follower:innen wissen zwar, dass es sich um einen Avatar handelt – aber sie lassen sich darauf ein, weil die Story stimmt und die Inhalte unterhalten. So funktioniert Community Building auch im virtuellen Raum. 

Unser Fazit: KI-Influencer:innen? Vielleicht bald dein größter Asset 

KI-Influencer im Marketing sind keine kurzfristige Spielerei, sondern ein ernstzunehmendes Werkzeug auf Social Media. Sie bieten neue Spielräume für Markeninszenierung, sind kosteneffizient und extrem wandelbar. Aber: Sie sind nicht für jede Marke geeignet. Wer für Werte wie Nahbarkeit, persönliche Erfahrungen oder Menschlichkeit steht, sollte genau abwägen, ob ein Avatar wirklich die richtige Botschafter:in ist. 

Wer jedoch mutig ist und innovative Wege gehen will, kann mit einem gut umgesetzten KI-Influencer echte Erfolge feiern – vor allem in Kampagnen, die technologischen Fortschritt oder kreative Visionen in den Mittelpunkt stellen. Wichtig bleibt: Transparenz, Storytelling und die Frage, was deine Zielgruppe wirklich erwartet. 

Lust auf neue Influencer-Strategien? Dann schreib uns: N.Groetzinger@0711.net. 

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